Metabolisches Syndrom - Schattenseite des Wohlstands
Metabolisches Syndrom - Schattenseite des Wohlstands
Jedes Jahrhundert brachte eigene Krankheiten mit sich. Während früher Armut und Hygienemangel gefährlich waren, wird der Gesellschaft heute der Wohlstand zum Verhängnis.
Metabolisches Syndrom  - Schattenseite des Wohlstands
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Laut Schätzungen leiden in den industrialisierten Ländern etwa fünfundzwanzig Prozent der Bevölkerung am metabolischen Syndrom. Österreich liegt im Bereich der Todesfälle infolge von Herz-Kreislauferkrankungen im EU-Schnitt weit vorne. Derzeit gelten schon fünfzig Prozent der österreichischen Bevölkerung als fettleibig. Ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung sind die Hauptursachen dieser besorgniserregenden Statistik.

Was ist das metabolische Syndrom?

Als metabolisches Syndrom bezeichnet man das gemeinsame Auftreten von Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerstoffwechselstörungen und Bluthochdruck. Diese vier Krankheiten zählen zu den neuen Zivilisationskrankheiten, die aus dem Wohlstand und dem Überfluss unserer Gesellschaft entstanden sind. Sie haben gemeinsame Ursachen und können sich im schlimmsten Fall gegenseitig verstärken.

Fettleibigkeit deutet auf eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im menschlichen Körper hin. Sobald auf Dauer mehr Energie zugeführt, als verbraucht wird, sammelt sich überschüssiges Fett im Körper an. Als besonders gefährdet für die Erkrankung am metabolischen Syndrom gelten übergewichtige Männer des sogenannten „Apfeltyps“. Man erkennt sie am stark erhöhten Bauchumfang.

Der Fettstoffwechsel beinhaltet alle Vorgänge im Körper, die an der Aufnahme, der stofflichen Umwandlung und dem Abbau von Fett beteiligt sind. Störungen in diesem Stoffwechsel wirken sich negativ auf den gesamten Körper aus.

Eine Störung des Zuckerstoffwechsels zeigt sich an zu hohen Zuckerwerten im Blutplasma. Durch Überernährung nehmen wir zuviel Zucker zu uns, was wiederum zu vermehrter Ausschüttung des Hormons Insulin, welches Zucker in die Zellen befördert, führt. Ein Übermaß an Insulin führt zu einer verminderten Empfindlichkeit der Zelle dem Hormon gegenüber und so wird der Zucker vom Körper nicht mehr ausreichend verarbeitet.

Der Blutdruck liegt bei einem gesunden Menschen im Ruhezustand bei 120 zu 80. Diese Blutdruckwerte senken das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung. Bluthochdruck belastet Herz und Kreislauf und geht häufig mit Übergewicht einher. Je nach Überhöhung wird von einem milden bis schweren Bluthochdruck gesprochen.

Ursachen der Krankheit

Zu den Ursachen für die Erkrankung zählen Fehlernährung und Bewegungsmangel. Häufig treten in Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom arteriosklerotische Gefäßerkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, auf. Weitere Begleiterscheinungen sind Gallensteine, Gicht, Fettleber und Erkrankungen des Bewegungsapparates. Besonders negativ wirkt sich das Rauchen in Verbindung mit den Erkrankungen aus.

Das metabolische Syndrom schleicht sich langsam in den Körper ein. Falsche Ernährung und mangelnde Bewegung ebnen ihm dabei den Weg. Die ersten Symptome werden häufig nicht beachtet oder verleugnet, bis es zu spät ist. Übergewicht hat schwere Folgen für den Körper, das überschüssige Fett lässt langsam andere Gewebe und Organe verfetten. Durch den Überschuss an Nahrung gerät auch der Stoffwechsel aus dem Ruder, was den Blutzucker und den Blutdruck in die Höhe treibt. Alle Faktoren zusammen bilden eine ernsthafte Erkrankung, die eine Ursache für Herzinfarkt oder Schlaganfall sein kann.

Behandlung des Syndroms

Den Hauptursachen für das metabolische Syndrom folgend, muss eine Behandlung eine Gewichtsreduktion, vermehrte Bewegung und bessere Ernährungsgewohnheiten zum Ziel haben. Körperliches Training bedeutet dabei, konstant über einen bestimmten Zeitraum mit einer vorgegebenen Pulsfrequenz zu trainieren. Geeignete Sportarten sind Radfahren, Walken, Joggen oder Skaten. Diese sollten auf jeden Fall regelmäßig betrieben werden, wobei die Intensität mit zunehmender Kondition gesteigert werden kann. Wichtig ist beim Sport der Muskelaufbau, denn mehr Muskelmasse bedeutet auch eine Erhöhung des Energieumsatzes. Mehr zum Thema: Workout & Training

Im Zuge der Gewichtsreduktion empfiehlt sich eine leichte Mischkost, mit vielen Kohlenhydraten und Ballaststoffen. Obst, Gemüse und Salate sind immer erlaubt. Getreideprodukte, Kartoffeln, Reis und Nudeln liefern dem Körper Nährstoffe und sorgen für ausreichende Abwechslung am Speiseplan. Auf Fett sollte so gut wie möglich verzichtet werden, im Zweifelfall sind pflanzliche Fette gesünder. Sehr wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungesüßter Tee.

Zusätzlich kann auch der Einsatz von Medikamenten notwendig werden. Diese müssen von einem Mediziner zusammengestellt und verschrieben werden. Regelmäßige Kontrollen überwachen den Verlauf der Therapie. Einmal im Jahr ist ein Herz-Kreislauf-Belastungstest ratsam, bei dem unter körperlicher Anstrengung der Blutdruck überprüft wird. 

Autorin: Claudia Wrumnig

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