Blasenschwäche - das Leiden vieler Frauen
Inkontinenz - das Leiden vieler Frauen
Viele Frauen leiden unter den Erfahrungen mit Blasenschwäche. Oft wird das unangenehme Thema im Gespräch mit dem Arzt verschwiegen. Dennoch ist Aufklärung wichtig, da diesem Problem Abhilfe geleistet werden kann. Hier können Sie sich über Ursachen und Therapiemöglichkeiten informieren.
Inkontinenz - das Leiden vieler Frauen
Mehr zum Thema
» Blasenschwäche - eine nach wie vor tabuisierte Krankheit
» Beckenbodentraining - für Frau und Mann
» Hygieneprodukte - Schutz bei Blasenschwäche
» Beckenboden - Funktion, Aufbau und Probleme
» Blasenschwäche bei Männern - Gefahrenzone Prostata

Was ist Blasenschwäche?

Bei Harninkontinenz kommt es zu unkontrollierten Urinverlust. Die Ursache liegt im Defekt des Harnröhrenverschlusses. Zumeist kann eine schwache Beckenbodenmuskulatur verantwortlich gemacht werden. Frauen erliegen dem unangenehmen Leiden häufiger als das männliche Geschlecht; der Grund liegt in der Anatomie. Zum einen wird bei Männern der Verschluss der Harnröhre durch die Prostata geschützt, zum anderen besitzen sie einen größeren Beckenboden. Blasenschwäche kann in jedem Alter auftreten, das Risiko steigt aber mit dem Lebensalter an. Vor allem in der Schwangerschaft, nach der Geburt und in den Wechseljahren kommt es bei vielen Frauen vermehrt zu Problemen mit der Blase.
 

Ursachen

Für das Auftreten von Harninkontinenz können unterschiedliche Faktoren Verantwortung tragen. Der Grund liegt zumeist in der Überforderung des Beckenbodens durch:

• Kontinuierliche Anstrengung des Körpers durch den Beruf

• Übergewicht
Bei übergewichtigen Frauen besteht die Gefahr, dass durch den Druck auf die Beckenbodenmuskulatur Blasenschwäche entstehen kann.

• Schwangerschaft und natürliche Geburten
Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft oder nach der Geburt eines Kindes unter Harninkontinenz. Die Beckenbodenmuskulatur wird durch das Wachsen des Kindes und auch bei der Geburt enorm beansprucht.

• Hormonelle Defizite (Wechseljahre)
Mit der hormonelle Umstellung während der Wechseljahre verändert sich auch der weibliche Organismus. Unter anderen verliert die Beckenbodenmuskulatur an Kraft, was Blasenschwäche zur Folge haben kann.

Aber auch Krankheiten wie beispielsweise Diabetes, Parkinson, Alzheimer oder Multiple Sklerose können Harnverlust verursachen. Neurologische Schäden bzw. Störungen können zur Folge haben, dass die Signale zwischen Gehirn und Blase nicht mehr richtig übertragen werden. Des weiteren kann die Einnahme bestimmter Medikamente den Harndrang verstärken. Auch das häufige Auftreten von Harnwegsinfektionen kann Blasenschwäche verursachen.
 

Formen

Die bei den Frauen am häufigsten vorkommende Form der Blasenschwäche ist die Stressharinkontinenz. Diese tritt je nach körperlicher Belastung und Schweregrad beim Lachen, Husten oder Niesen, bei schweren Formen aber auch beim Laufen und Stehen auf. Dranginkontinenz ist die am zweithäufigsten vorkommende Form. Dabei tritt der Harnverlust mit plötzlichem Harndrang auf.

Was kann ich gegen Harninkontinenz tun?

Wenn Merkmale von Blasenschwäche auftreten ist empfehlenswert einen Arzt bzw. Frauenarzt aufzusuchen. Dieser kann mittels Untersuchungen feststellen, welche Form und welcher Schweregrad der Inkontinenz vorliegt oder ob andere Gründe für den Urinverlust verantwortlich sind.

Die Therapiemöglichkeiten sind je nach Form und Schweregrad unterschiedlich. Oft können Beckenbodenübungen, wobei die Muskulatur gestärkt wird, dem unangenehmen Leiden ein Ende bereiten. Übergewichtigen Frauen wird empfohlen abzunehmen. In den Wechseljahren bzw. bei Östrogenmangel werden Östrogene zugeführt. Es besteht auch die Möglichkeit eine medikamentöse Therapie durchzuführen, in schweren Fällen können bei Bedarf Operationen durchgeführt werden.


Autorin: Kerstin Kulovits

 

Kommentare