Jobprofil PhysiotherapeutIn
Jobprofil PhysiotherapeutIn - Spezialisten der Bewegung
Als Spezialisten für den Bewegungsapparat sind Physiotherapeuten und -therapeutinnen in zahlreichen medizinischen Fachgebieten und in allen Altersgruppen tätig.
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Charakteristik des Berufes

Die Hauptaufgaben der Physiotherapie liegen einerseits in der Vermeidung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, andererseits in der Erhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung der natürlichen Bewegungsabläufe. Durch diese beiden Hauptaufgaben wird dem Patienten weitestgehende Bewegungs- und Schmerzfreiheit ermöglicht.


Vorraussetzungen für die Ausübung des Berufes

Neben der Eignung für den Beruf, die sowohl durch eine theoretische, als auch eine praktische Prüfung getestet wird, sind die Matura sowie eine dreijährige Ausbildung mit Diplomabschluss Voraussetzung.

Am Ende der Ausbildung ist es unabdingbar, dass die Physiotherapeuten und -therapeutinnen die notwendige Fachkompetenz sowie soziale Kompetenz besitzen, den Beruf exakt und einfühlsam auszuüben.


Tätigkeiten

Physiotherapeuten und -therapeutinnen führen nach ärztlicher Anordnung physikalische Behandlungen am Patienten durch. Die Aufgaben liegen in der Planung, Gestaltung und Durchführung des physiotherapeutischen Prozesses. Im Rahmen der Behandlung dokumentieren sie den Verlauf der Behandlung.

Spezialbereiche im Rahmen der Physiotherapie sind die Bewegungstherapie, die Elektrotherapie, die Thermotherapie, die Hydrotherapie, die Unterwassertherapie sowie die Heilmassage. Physiotherapeuten und -therapeutinnen wirken außerdem im Bereich der Schwangerschafts- und Wochenbettgymnastik, der Herz-Kreislaufgymnastik sowie der Stoffwechselgymnastik.


Einsatzbereiche - Unterteilung nach Schwerpunkten

Die Einsatzbereiche für die Physiotherapie sind vielfältig und reichen über unterschiedlichste Fachgebiete:

Orthopädie: Prävention (beispielsweise Osteoporosevorbeugung) sowie Therapie und Rehabilitation (z.B. bei Hüftgelenksersatz, Skoliose und Fehlhaltungen jeder Art) von degenerativen, entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Unfallchirurgie: nach Arbeits-, Freizeit- und Sportunfällen, Knochen- und Knorpelverletzungen, Kapsel- und Bandverletzungen, Muskel-, Sehnen- und Nervenverletzungen.

Innere Medizin:
bei Herz-Kreislauferkrankungen wie Arteriosklerose oder Herzinfarkt, bei Erkrankungen des Gefäßsystems oder bei endokrinen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes.

Pulmologie: z.B. Atemschulung und Sekretmobilisation bei obstruktiven Lungenerkrankungen wie Asthma und restriktiven Lungenerkrankungen wie Tumoren oder nach Transplantation.

Pädiatrie: Prävention in Form von Rückenschulen, Therapie und Rehabilitation bei Bewegungsstörungen, bei Störungen des peripheren Nervensystems, Neuromuskulären Störungen, Organfehlbildungen, Fehlbildungen des Haltungs- und Bewegungsapparates oder bei rheumatischen Erkrankungen.

Sportmedizin:
Von der Prävention bis zur Rehabilitation.

Neurologie:
Rehabilitation von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Dies betrifft beispielsweise Schlaganfall, Tumorerkrankungen, Multiple Sklerose oder Querschnittlähmungen.

Uro-Prokto-Gynäkologie und Geburtshilfe:
Geburtsvorbereitung und Betreuung der Frau im Wochenbett (von Atemtechnik und Körperwahrnehmung bis zur Vorsorge und Therapie urogynäkologischer Probleme), Therapie und Rehabilitation bei Insuffizienz des weiblichen und männlichen Beckenbodens wie Inkontinenz, post- und präoperativ.

Geriatrie:
Sturzprävention, Mobilitätstraining, Osteoporoseprävention und Therapie, Palliativbetreuung.

Arbeitsmedizin: Empfehlungen und Maßnahmen zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung sowie Regenerations- und Bewegungsprogramme.

Palliative Care: physiotherapeutische Begleitung und Betreuung schwerkranker und sterbender Patienten.

Psychiatrie und Psychosomatik:
Bewegungsarbeit mit Patienten mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Psychosen, Suchterkrankungen oder psychosomatischen Erkrankungen.


Anforderungen an den Beruf

Der Beruf fordert wie alle Berufe im medizinischen Umfeld grundlegendes Interesse an medizinischen und psychologischen Fragestellungen, den echten Willen, Kranken und Behinderten durch Behandlung und Rehabilitation zu helfen, ein hohes Verantwortungsbewusstsein sowie soziale Kompetenz und ein gutes, sprachliches Ausdrucksvermögen.

Körperliche Anforderungen sind ein Mindestmaß an körperlicher Stärke zur Ausübung des Berufes, Unempfindlichkeit gegenüber Chemikalien, menschlichen Sekreten und Exkrementen sowie bestenfalls keine bestehende Allergien.


Beschäftigungsmöglichkeiten

Beschäftigungsmöglichkeit für Physiotherapeuten und --therapeutinnen bestehen insbesondere in Krankenhäusern und Sanatorien, teilweise auch in Arztpraxen und im Bereich des Gesundheitstourismus. Auch der Übergang in die Selbstständigkeit ist in dieser Sparte möglich.


Autorin: Mag. Vorauer Nicole

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