Christstollen - Weihnachtskuchen mit Geschichte
Christstollen - Weihnachtskuchen mit Geschichte
Die Tradition, in Dresden Christstollen zu backen, ist schon sehr alt. Historiker verfolgen den Weg dieses edlen Gebäcks bis um das Jahr 1400 zurück. Erstmals wird der Stollen 1474 auf der Rechnung des christlichen Bartolomäi-Hospitals in Dresden als Fastengebäck erwähnt, das lediglich aus Mehl, Hafer und Wasser hergestellt wurde und dem kirchlichen Dogma unterstand.
Christstollen - Weihnachtskuchen mit Geschichte
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Ohne Butter und Milch aber war der Stollen, auch Striezel genannt, ein fades Gebäck. Deshalb wandte sich Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht mit der Bitte an den Papst, das „Butter-Verbot" aufzuheben. Der Heilige Vater ließ sich erweichen und schickte ein als „Butterbrief" bekanntes Schreiben, das bei Zahlung einer Buße mit gutem Gewissen und Gottes Segen auch Milch und Butter für den Stollen verwendet werden können.

Auch der Striezelmarkt, der dem traditionsreichen Gebäck seinen Namen verdankt, ist 1474 erstmalig in der Chronik benannt. Nach 1560 übergaben die Dresdner Bäcker ihrem Landesherren zum heiligen Fest ein oder zwei Weihnachtsstollen von 36 Pfund Gewicht. Acht Meister und acht Gesellen trugen ihn zum Schloss.

Dieser Brauch wurde lange Zeit fortgesetzt. 1730 übertraf August der Starke alles bisher da gewesene. Er ließ von der Bäckerzunft Dresdens einen Riesenstollen von 1,8 Tonnen für rund 24.000 Gäste anlässlich des Zeithainer Lustlagers backen. An dieses Ereignis knüpft das jährlich im Dezember in Dresden stattfindende Stollenfest an.

Der Dresdner Christstollen in seiner jetzigen Qualität hat sich erst in unserem Jahrhundert mit dem steigenden Wohlstand herausgebildet und mit der Verarbeitung edler, hochwertiger Rohstoffe seinen hohen Stand erreicht. Bereits vor dem 2. Weltkrieg wurde er, eingelötet in verzinnte Blechschachteln, in alle Welt versandt. So manches Paket mit dem köstlichen Weihnachtsgebäck erfüllt bei Freunden und Verwandten in aller Welt einen Weihnachtswunsch und bringt Erinnerungen aus Dresden oder der sächsischen Heimat.

Auch wenn es ein Grundrezept für die Herstellung des Original Dresdner Christstollen gibt, hat doch jeder Bäcker- oder Konditormeister sein vererbtes Familiengeheimnis. Hohes fachliches Können, erlesene Zutaten aus fernen Ländern und geheimnisvolle Gewürze verschmelzen hier zu einem meisterhaften Backwerk.

Quelle & Photo: Dresdner Stollen
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