Die Geliebte - ein Schattenleben
Die Geliebte - ein Schattenleben
Geliebte zu sein ist nicht einfach. Von der Ehefrau gehasst, vor der Öffentlichkeit verheimlicht, von den Freunden distanziert lebend und meist immer auf Abruf bereit. Selten, dass Geliebte zufrieden sind mit ihrer Position.
Die Geliebte  - ein Schattenleben
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Leo Tolstoi beschreibt in seinem Buch „Anna Karenina“ die Liebesgeschichte einer verheirateten Frau mit ihrem Liebhaber. Anna Karenina wird als Ehebrecherin geächtet und von der Gesellschaft mit Ignoranz bestraft. Anders als in der klassischen Konstellation kann ihr Liebhaber sein Leben wie bisher weiterführen, das anfängliche Leben im Schatten verliert sich nach bekannt werden der Liebesbeziehung.

Nicht nur die Literatur hält zahlreiche Beispiele für den Leser parat, fast keine Liebesgeschichte kommt ohne die oder den Geliebten aus. Auch der Alltag der Prominenten ist mit Affären gespickt und gesät.

Der Verlauf einer Schattenliebe

Prof. Dr. Gerti Senger beschreibt in ihrem Buch „Schattenliebe- Nie mehr Zweite(r) sein“ das Entstehen und den Verlauf einer heimlichen Liebesbeziehung. Am Anfang mag die heimliche Liebe voller Leidenschaft sein. Das Liebespaar genügt sich, die Geliebte empfindet die Affäre als aufregend, sie glaubt mit diesem Zustand leben zu können.

Später folgen der anfänglichen Leidenschaft die Isolation und der Rückzug von den Freunden. Da sich die Geliebte oder der Geliebte nach der Zeit des gebundenen Partners richten muss, stehen die Person auf Abruf bereit und wird unflexibel: ein Geliebter ist jederzeit verfügbar und büßt damit seine Selbständigkeit ein.

Durch diese Isolation und dem Abnabeln von der Welt wird der verheiratete Geliebte idealisiert und auf ein Podest gehoben. Dies macht ein Objektivieren und Prüfen umso schwerer, die rosarote Brille will nicht mehr von der Nase weichen, ein Leben ohne den anderen scheint unvorstellbar.

Schritt für Schritt findet ein Persönlichkeitsabbau statt, das Selbstwertgefühl wird schwächer und der Weg in die totale Abhängigkeit ist nicht mehr weit.

Unter den Schattenmenschen finden sich weit mehr Frauen als Männer wieder. Frauen neigen leichter zur Abhängigkeit und zu Selbstzweifeln und sind daher anfälliger für eine solche Liebeskonstellation.

Das können Sie tun:

• Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein

• Gehen Sie unter Menschen, versuchen sie neue Kontakte zu knüpfen

• Suchen Sie sich neue Hobbys

• Wenn Sie sich permanent in der Rolle der Geliebten wieder finden, sollten Sie sich fragen, ob Sie zu einer ernsten und intimen Liebesbeziehung bereit sind. Oftmals versteckt sich hinter diesem Schema die Angst vor Nähe.

Autorin: Mag. Karin Puchegger

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