Zucker
Zucker - die süsse Versuchung
Naschkatzen könnten wohl nicht ohne ihn: Zucker ist der Hauptbestandteil aller Süßspeisen und Schokoladeerzeugnissen. Welche Zuckersorten es gibt und wie sie in der Küche eingesetzt werden, erfahren Sie hier!
Zucker - die süsse Versuchung
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Früher war Zucker ein Luxusgut und nur die Reichen konnten ihn sich leisten. Inzwischen wird er industriell hergestellt und ist wortwörtlich „in aller Munde“. Dahin gelangt er meist in verarbeiteter Form, nämlich als Torte, Bonbon oder Schokolade. Der süße Geschmack von Zucker ist für uns unverwechselbar. Zucker ist aber nicht gleich Zucker. Es gibt verschiedene Sorten und jede von ihnen wird anders hergestellt und eingesetzt.
 
Wie wird Zucker gewonnen?
 
Zucker wird hauptsächlich aus dem Zuckerrohr (3/4 der Weltzuckerproduktion) und aus der Zuckerrübe (1/4 der Weltzuckerproduktion) gewonnen.
Nach der Ernte werden die Rüben und Rohre in eine Raffinerie gebracht. Dort löst man den eigentlichen Zucker, nämlich die Saccharose, durch Kochen oder Pressen aus den geernteten Früchten heraus. Anschließend wird das Ganze gereinigt und weiterverarbeitet.
 
Welche Sorten gibt es und wie werden sie eingesetzt?
 
In der Raffinerie entstehen die verschiedensten Variationen von Zucker. Hier einige Beispiele:
 
Brauner Zucker ist ein Zwischenprodukt bei der Zuckerherstellung. Er ist nur grob auskristallisiert und braun gefärbt.
Verwendung: beim Backen und Süßen von Getränken, passt gut zum Backen mit Nüssen und Schokolade sowie zu Obstsalaten oder Kompott
 
Puderzucker ist ganz rein raffinierter, weißer Zucker.
Verwendung: zum Bestäuben von Kuchen und Soufflés, für Zuckerglasuren
 
Durch Zugabe von Reisstärke zum Puderzucker entsteht Dekorierzucker.
Verwendung: auf warmen Süßspeisen, da er nicht schmilzt
Feinzucker ist fein kristallisierter, weißer Zucker. Gepresst kennen wir ihn als Würfelzucker.
Verwendung: vielseitig einsetzbar (Backen, Süßen von Getränken,..)
 
Karamell wird aus Trauben- oder Rohrzucker durch Erhitzung auf 150 -180°C gewonnen. Die Konsistenz ist zähflüssig.
Verwendung: zur Dekoration, für Süßigkeiten (Toffees) und Bonbons
 
Demerara-Rohr-Roh-Zucker wird aus Rohrzucker gewonnen und hat eine charakteristisch gelb-bräunliche Färbung.
Verwendung: vielseitig einsetzbar, hat einen karamelligen Geschmack
Gelierzucker ist eine Mischung aus weißem Zucker und Wein- oder Zitronensäure.
Verwendung: zum Einkochen von Früchten
 
Hagelzucker entsteht aus weißem Zucker, der zuerst angefeuchtet und dann getrocknet und gepresst wird. Durch anschließendes Zerstoßen entstehen kleine, hagelförmige Stückchen.
Verwendung: als Dekoration, wie etwa auf Keksen
 
Kandiszucker wird aus Zuckerlösungen durch langsames Kristallisieren hergestellt. Dadurch kommen die verschieden großen Stückchen zu Stande. Der braune Kandiszucker erhält seine Farbe durch zusätzlich beigemengten karamellisierten Zucker.
Verwendung: hauptsächlich zum Süßen von Tees, Glühwein, Punsch

Vollrohrzucker
ist unverarbeiteter, eingedickter und getrockneter Zuckerrohrsaft.
Verwendung: vielseitig einsetzbar
 
 
Wie wirkt sich Zucker auf den Körper aus?
 
Zucker gelangt sehr schnell ins Blut und sorgt für einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels, was eine Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin zur Folge hat. Wir bekommen so einen Gute-Laune-Kick, der jedoch verschwindet, sobald der Blutzuckerspiegel wieder sinkt.
Spätestens dann sollte man sich auch die Zähne putzen, denn Zuckerreste im Mundraum werden zu Säure umgewandelt und verursachen Karies.
100 g Zucker enthalten übrigens 400 kcal. (Zum Vergleich: 100 g Erdbeeren haben 34 kcal) Das heißt: Ihrer Figur zuliebe Zucker nur in Maßen genießen!
 
Welche Alternativen zu Zucker gibt es?
 
Wenn auf Zucker lieber verzichten möchten, können Sie auf natürliche oder chemische Zuckerersatzstoffe zurückgreifen. Während chemisch hergestellte Süßungsmittel (Xylit, Sorbit, Mannit, Acesulfam) bezüglich ihrer Wirkung auf den Körper heftig umstritten sind, kann man bei folgenden natürlichen Süßungsmitteln mit gutem Gewissen zugreifen:
 
Agavendicksaft: Der Saft der ursprünglich aus Mexico kommenden Agave soll sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken. Er besteht zu 90 % aus Saccharose und 10 % Fructose und Glucose. Da die Süßkraft des Agavendicksaftes stärker ist als jene des Zuckers, benützt man anstelle von 100g Zucker nur 75g des Agavendicksaftes. (Kaloriengehalt: 308 kcal/100 g)
Verwendung: Am besten eignet sich Agavendicksaft zum Süßen von Müsli, Desserts, Jogurts, Marmelade und Obstsalaten.
 
Ahornsirup: Dieser braune, aus Kanada stammende Sirup ist wohl jedem in Verbindung mit Pfannkuchen bekannt. In ihm stecken neben 65 % Saccharose und 34 % Wasser auch Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Eisen, Phosphor), organische Säuren und Eiweiße. Beim Ahornsirup gilt dieselbe Regel wie beim Agavendicksaft: Nur ¾ der Zuckermenge reichen, um die gleiche Süße zu erlangen!
(Kaloriengehalt: 266 kcal/100 g)
Verwendung: Ahornsirup schmeckt lecker zu Pfannkuchen und kann zum Backen und für Saucen und Obstsalate verwendet werden. Ahornsirup ist auch eine gute Alternative zum Zucker im Tee.
 
Melasse: Eigentlich ist Melasse nur ein Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung. Es hat sich jedoch im Laufe der Zeit als eigenes Süßungsmittel durchgesetzt und die enthaltenen Mineralstoffe Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor und Kalium sowie Aminosäuren fördern die Gesundheit.
(Kaloriengehalt: 265 kcal/100 g)
Verwendung: Melasse hält Lebkuchen und Backwaren länger frisch und eignet sich gut zum Süßen von Getränken.
 
Rübensirup: Rübensirup entsteht durch Einkochen des Zuckersaftes von Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Aus 1 kg Rüber werden ca. 200 g Rübensirup gewonnen. Auch in diesem Sirup befinden sich wichtige Mineralstoffe. 20 g Rübensirup decken 15 % des Tagesbedarfs an Eisen.
(Kaloriengehalt: 264 kcal/100 g)
Verwendung: Probieren Sie Rübensirup als Brotaufstrich, zum Backen von Lebkuchen oder einfach als Süßungsmittel für Jogurt.
 
Dattelsirup: Dieser Sirup wird, wie der Name schon sagt, aus Datteln hergestellt. Aus 4 Litern Dattelsaft wird 1 Liter Dattelsirup gemacht. Dattelsirup versorgt den Körper mit Mineralstoffen und besitzt eine abführende Wirkung.
(Kaloriengehalt: 265 kcal/100 g)
Verwendung: Schmeckt gut zu Vanillepudding, Müsli und Eis sowie zum Abrunden von pikanten, asiatischen Gerichten.

Autor: Julia Egermann
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