Persönlichkeits-Störungen - Abweichungen von sozialen Normen im Erleben und Verhalten Persönlichkeitsstörungen sind gekennzeichnet von verändertem Erleben und Verhalten. Das „Normale“ wird durch gesellschaftliche Normen und Regeln bestimmt. Was in hohem Maße davon abweicht wird als gestört bezeichnet. Lesen Sie mehr… 4 von 4 Cluster C (ängstlich, furchtsames Verhalten) • Vermeidend-selbstunsichere Persönlichkeitsstörung Die Betroffenen sind geprägt von einer andauernden Angst vor Zurückweisung und Kritik. Sie meiden schulische und berufliche Situationen, in denen sie Bewertungen ausgesetzt sind. Des Weiteren herrscht eine übermäßige Angst vor Beziehungen. Vermeidend-selbstunsichere Personen meiden neue Freundschaften und Gruppenaktivitäten aus Angst zu versagen. Sie sind von vornherein überzeugt davon, negativ beurteilt und lächerlich gemacht zu werden. Die Wahrnehmungsschwelle ist stark verringert. Betroffene fühlen sich von der geringsten Kritik schwer verletzt und gedemütigt. In ihrem Verhalten sind Betroffene schüchtern, still und gehemmt. Sie verfügen über eine geringe Selbstachtung, haben Zweifel an ihrer Kompetenz und empfinden sich ständig als unattraktiv, unterlegen und hilflos. Aufgrund des unsicheren und angespannten Auftretens der Personen reagiert das Umfeld häufig tatsächlich mit Spott, was zu einer Verstärkung der Problematik führt. Daraus resultieren häufig sozialer Rückzug und Isolation von der Außenwelt.
Das Verhalten von dependenten Persönlichkeiten ist stark passiv, ihre Verantwortung übergeben betroffene Personen meist an die Umwelt. Diese Art der Persönlichkeitsstörung kommt häufig bei Personen vor, die an schweren chronischen Krankheiten leiden oder bei Personen, denen von den Eltern keine Selbstverantwortlichkeit überlassen wurde. Betroffene haben enorme Angst vor dem Verlust von Zuneigung und Unterstützung. Daraus resultiert ein Unterwerfungsverhalten und Angst, die eigene Meinung zu äußern. Sie haben kein Selbstvertrauen und halten sich selbst für völlig (lebens)unfähig. Bindungen werden um jeden Preis eingegangen, um Schutz, Liebe und Fürsorge zu erhalten. Die berufliche Leistungsfähigkeit ist meist stark eingeschränkt und der Kreis sozialer Bezugspersonen ist auf einige, wenige Menschen beschränkt. Betroffene sind gekennzeichnet durch die Unfähigkeit allein zu sein und massiv abhängig von ihren Bezugspersonen. • Zwanghafte Persönlichkeitsstörung Betroffene haben hohe Leistungsansprüche und streben nach Perfektionismus, was einen enormen Leidensdruck auslöst. Sie können sich schwer von Dingen trennen und werden von ihrer Umgebung häufig als geizig beschrieben. Zwanghafte Persönlichkeiten sind gekennzeichnet durch ein stures Beharren auf Meinungen und Vorstellungen. Sie können kaum in Teams arbeiten, sind pedantisch und rigide.
Autorin: Sandra Ehold Artikeltitel: Kapitelübersicht |