Lomi Lomi - Kneten auf Hawaiianisch
Lomi Lomi - Kneten auf Hawaiianisch
Für europäische Ohren klingt Lomi Lomi prickelnd exotisch und lässt uns sofort an Sonne, Strand und Meer denken.
Lomi Lomi  - Kneten auf Hawaiianisch
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Der exotisch klingende Name dieser Massageart weist auf sein Ursprungsland hin – die Insel Hawaii war lange Zeit der einzige Ort, an dem die Massage praktiziert wurde. Erst in letzter Zeit haben die Hawaiianer begonnen, ihre geheimen Künste öffentlich zu machen. Was früher von Generation zu Generation weiter gegeben wurde, wird heute in lizenzierten Massageschulen an Interessierte aus aller Welt verkauft.

Die Ursprünge von Lomi Lomi
Lomi Lomi ist Bestandteil der traditionellen Heilkunst von Hawaii und wurde früher ausschließlich von schamanischen Heilern ausgeübt. Die Massage war ein Element in der Heilung von Krankheiten, aber auch Teil von Initiationsriten, wie etwa Priesterweihen. Einen einheitlichen Stil gab es nie, da jeder Heiler seine eigenen Methoden entwickelte und in seiner Familie weitergab.

Mit der Christianisierung Hawaiis durch die Amerikaner wurde ab 1820 die Ausübung dieser Massage als religiöse Heilbehandlung verboten. Sie blieb allerdings als reine Entspannungsmassage legal in Gebrauch und wurde als solche gegen Ende des 20. Jahrhunderts in Europa bekannt.

Was ist besonders an Lomi Lomi?
Lomi Lomi bedeutet übersetzt soviel wie „kneten, reiben oder drücken“. Die Wortverdoppelung deutet auf eine Verstärkung der Bedeutung hin. Im Gegensatz zu anderen Massageformen besitzt Lomi Lomi einen ganzheitlichen Ansatz. Ziel der Behandlung ist eine Erholung und Reinigung von Körper und Seele.

Negative Energie soll aus dem Körper vertrieben werden und somit auch den Geist frei machen. Dazu muss die behandelte Person aktiv an der Massage teilnehmen und sich auf das „Loslassen“ konzentrieren. Gedanken werden beruhigt und man lernt, sich zu öffnen. Dadurch treten Körper und Seele in Balance und der Einklang mit dem eigenen Körper wird hergestellt. Blockaden, wie Stress, Schuldgefühle oder Angst, werden abgebaut und somit kann die Lebensenergie wieder fließen.

Was in der Theorie sehr philosophisch klingt, ist in Wirklichkeit harte Arbeit. Die Masseure arbeiten in der Regel mit Händen und Unterarmen, manchmal auch zu zweit. Auch für die Person am Massagetisch kann Lomi Lomi alles andere als erfüllende Entspannung bedeuten. Eine Problemstelle wird solange behandelt, bis der Knoten sich löst oder der Patient die Schmerzen als zu groß empfindet.
 

Wie knetet man auf Hawaiianisch?
Der Grundgedanke der hawaiianischen Heilkunst erinnert an das traditionelle chinesische Gedankengut. Nur in einem gesunden Körper kann Energie fließen, Krankheiten verursachen Blockaden, die im Körper als Verspannungen auftreten. Diese können wiederum durch die Massage beseitigt werden und so die Harmonie von Körper, Geist und Seele wieder herstellen.

Eine Lomi Lomi Massage dauert im Normalfall rund zwei Stunden. Dabei wird viel Öl verwendet und der Masseur arbeitet mit den Händen und Unterarmen. Spezielle Techniken massieren das Blut zum Herzen hin, wodurch es von selbst gereinigt wird und körpereigene Heilungsprozesse angeregt werden. Durch Rhythmus und Kontinuität der Knettechnik wird der Patient in einen meditativen Zustand und tiefste Entspannung versetzt.

Die Bewegungen sind fließend und schaukelnd, oft begleitet von hawaiianischer Musik, zu der sich der Masseur im Rhythmus um den Massagetisch bewegt. Begonnen wird die Massage am Rücken, der als Ort der Vergangenheit angesehen wird. Danach wird der vordere Teil des Körpers behandelt, bei dem vor allem der Bauch als Sitz der Gefühle und der Erinnerung Beachtung findet.

Stößt der Masseur auf Problemstellen, werden diese genauer behandelt. Dabei kann die Intensität der Massage zunehmen. Die Behandlung sollte stets im Fluss bleiben, um dem Patienten die Phase der Entspannung zu ermöglichen, in der sich der Körper regenerieren kann.
Bei regelmäßiger Massagebehandlung wird der Körper resistenter gegen Stress und Probleme. Viele Verspannungen treten erst gar nicht auf oder können schneller von selbst wieder abgebaut werden.

Autorin: Claudia Wrumnig




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