Wind- und Kitesurfen
Wind- und Kitesurfen - vom Segel zum Drachen
Wie sich Material und Wind zu einer spannenden Sportart verbinden lassen zeigen die beiden Trendsportarten Wind- und Kitesurfen. Mit eigener Kraft und Hilfe der Kräfte der Natur bewegt sich der Sportler vollkommen frei über das Wasser.
Wind- und Kitesurfen - vom Segel zum Drachen
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Windsurfen

Windsurfen kombiniert das klassische Wellenreiten auf einem Surfbrett mit dem Sport des Segelns. Der Surfer steht zwar ebenfalls auf einem Brett, reitet aber nicht auf den Wellen, sondern benutzt ein Segeltuch und den Wind um das Surfbrett zu navigieren. Drei Amerikaner, Newman Darby, Jim Drake und Hoyle Schweitzer, haben die Technik des Windsurfens Ende der 1960er-Jahre erfunden und vermarktet. Von den USA aus hat sich die Sportart bald weltweit verbreitet und zählt heute zu den beliebtesten Wassersportarten.

Das stromlinienförmige Surfbrett schwimmt auf dem Wasser und richtet sich im Volumen nach dem Sportler. Der zweite wichtige Bestandteil des Geräts ist der so genannte Rigg, bestehend aus einem biegsamen Mast, dem Segel und einem Gabelbaum, am dem sich der Sportler festhält. Von entscheidender Bedeutung ist, dass der Mast am Übergang zum Surfbrett beweglich befestigt ist. Dadurch lässt sich das Segel nicht nur in seiner Richtung verändern, sondern auch am Brett ablegen. Fußschlaufen und ein Hüfttrapez geben dem Windsurfer zusätzliche Stabilität.


Kitesurfen

Relativ jung ist die Sportart des Kitesurfens, die sich aus dem Windsurfen und dem Wakeboarding entwickelt hat. Sie wurde vor etwa fünfzehn Jahren in den USA erfunden und wird heute weltweit mit Begeisterung ausgeübt. Ein Lenkdrache ersetzt das Segel, das Surfbrett gleicht dem Wakeboard. Der Surfer steht in Schlaufen auf dem Brett und navigiert über eine lange Leine und eine Lenkstange den Kite oder Lenkdrachen.

Kitesurfen ist nichts für untrainierte Hobbysportler, denn das Gerät verlangt Kraft und Ausdauer. Durch die Windlage können erhebliche Auftriebe auftreten und nur durch gezieltes Training behält der Sportler die Herrschaft über das Sportgerät. Wenn er dieses allerdings gut beherrscht, erweist sich das Kiten als besonders spannender Wassersport. Bei geeignetem Wind und guten Wellen schaffen Kitesurfer Sprünge, die sie mehrere Sekunden in der Luft halten und viele Meter hoch gehen.

Zur Sicherheit des Sportlers gehören die richtige Ausrüstung und das Wissen über Verkehrsregeln am Wasser. Neben der Surfbekleidung sollte auf einen Helm nicht verzichtet werden, denn dieser kann bei Stürzen oder Kollisionen lebensrettend sein. Ständige Konzentration, eine gesunde Selbsteinschätzung und das Einhalten von Vorfahrtsregeln sind am Wasser unverzichtbar.


Erlernen der Sportarten

Das Windsurfen ist nicht ganz einfach zu erlernen und erfordert vom Sportler Geduld und Ausdauer. Grundkurse über drei Tage vermitteln zwar Basiskenntnisse, die gute Beherrschung des Geräts und die Steuerung benötigen wesentlich länger. Für Anfänger eignen sich große Bretter, die relativ kippsicher sind. Die Herausforderung für Fortgeschrittene ist die Beherrschung des Kurzbretts und das Erlernen von unterschiedlichen Manövern.

Das Kitesurfen ist zwar prinzipiell leichter zu erlernen, verlangt aber körperlich noch mehr vom Sportler. Während das Windsurfen bei entsprechender Fitness von Kindern ab acht Jahren bis hin zu agilen Senioren ausgeübt werden kann, ist das Kiten frühestens ab 15 Jahren zu empfehlen und im hohen Alter eher ungeeignet. Die Kräfte, welche während des Surfens vor allem auf die Gelenke ausgeübt werden, sind nicht zu unterschätzen und Personen mit gesundheitlichen Vorbelastungen sollten besser zu anderen Sportarten greifen.


Wind- und Kitesurfen in Österreich

Da man beim Surfen im Gegensatz zu anderen Wassersportarten von Wind und Wetter abhängig ist, findet man entsprechende Angebote dort, wo erfahrungsgemäß die Verhältnisse stimmen. Ein Paradies für Surfer in Österreich ist der Neusiedler See, der über recht stabile Winde verfügt. Auf der Website http://www.sail.at finden sich Informationen über den See, Segelkurse und die aktuelle Wetterlage. Einen guten Ruf unter Surfern besitzt auch der Traunsee aufgrund seiner Windverhältnisse. Prinzipiell kann man auf allen größeren österreichischen Seen surfen, wenn mit etwas Glück der Wind dafür ausreichend ist.

Surfschulen bieten ein ausgereiftes Schulungskonzept, modernes Material und ein geschultes Team. Das Angebot reicht von Anfängerkursen, über privates Coaching bis hin zu gezieltem Profi-Training. Unter http://www.kitesurfing.at findet man eine Surfschule, die über einen eigenen Strandabschnitt des Neusiedler Sees verfügt. Ein weiterer Anbieter am gleichen Ort stellt sich unter http://www.kiteriders.at vor.

Ein dreitägiger Einsteigerkurs ist für Studenten um 200 Euro zu haben, für den gleichen Preis kann jedermann in zwei Tagen die Grundlagen des Kite-Sports erlernen. Längere Kurse steigen im Preis entsprechend der Zeitaufwendung und der Materialkosten. Private Einzelstunden mit einem Surflehrer liegen im Preisbereich um die 60 Euro. Etwas günstiger sind Windsurf-Kurse zu haben, für 200 Euro erhält man einen einwöchigen Grundkurs, der mit einem Surfschein abgeschlossen wird.

 


Autorin: Claudia Wrumnig


 

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