Schutz und Verteidigung für Frauen über 50 - Hilfe für Golden Girls
Schutz und Verteidigung für Frauen über 50 - Hilfe für Golden Girls
Ältere Menschen sind im Durchschnitt häufiger die Opfer von Gewalttaten, da Täter sie als potentiell „leichte Opfer“ sehen. Hilfe versprechen nun entsprechende Selbstverteidigungskurse.

Übergriffe finden sogar in den eigenen vier Wänden statt, so verschaffen sich beispielsweise Trickbetrüger durch angebliche Reparaturarbeiten im Auftrag des Vermieters oder ähnliches Zutritt.
Zum Schutz vor kriminellen Übergriffen und um der typischen Opferrolle zu entgehen, können auch Senioren durch Schulungen etwas für ihre Sicherheit tun. Da Ängste und Unsicherheiten im Alter zunehmen, ist es für ältere Frauen hilfreich zu wissen, wie sie „NEIN“ sagen können, wie sie Hilfe bekommen und sich eventuell selbst wehren können. Selbstverteidigungsschulen haben auf diese Altersgruppe reagiert und bieten bereits entsprechende Selbstverteidigungskurse für die Generation 50+ an.

Selbstverteidigung für Frauen – Allgemeines

Jede Frau hat aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen Strategien entwickelt, wie sie mit gefährlichen Situationen umgeht. In Schulungen kann herausgefunden werden, ob diese Methoden die richtigen sind.

Gerade Frauen, Kinder und ältere Menschen sind besonders von Gewalt und Angst vor tätlichen An- und Übergriffen betroffen. Selbstverteidigungstrainings, unterschiedliche Kurse und Seminare zum Thema lehren den Teilnehmern, wie sie Grenzen setzen, Gefahren erkennen und Gefahren vermeiden, sowie Formen des Selbstschutzes.

In diversen Trainingseinheiten werden für die jeweilige Altersgruppe entsprechend wirkungsvolle Selbstverteidigungstechniken vorgestellt, die rasch erlernt werden können. Zur Förderung eines selbstbewussten Auftretens bilden psychologische Schulungen und Rollenspiele die Ergänzung

Ziele und Inhalte von Selbstverteidigungskursen

Die Ziele von Selbstverteidigungskursen liegen darin, sowohl unkomplizierte und effektive Selbstverteidigungstechniken für Anwendungen in Notsituationen zu erlernen, als auch psychologisch richtiges, taktisches Vorgehen in Gefahrensituationen aufzuzeigen.

In Selbstverteidigungskursen werden neben effektiven Techniken auch Themen wie Angst, Panik, Lähmung sowie Wehrlosigkeit behandelt. Verbale Manipulationsstrategien werden wie das mögliche Verhalten von Angreifern analysiert, die Auseinandersetzung mit der Täter- und Opferrolle ebenfalls thematisiert.

Vermeidung statt Gefahr

Die Vermeidung der Gefahr stellt die beste Form der „Selbstverteidigung“ dar. Um gar nicht erst in gefährliche Situationen zu gelangen, anbei ein paar Tipps:

  • Fahren Sie nachts allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln, kann es sinnvoll sein, sowohl bei der Haltestelle, als auch während der Fahrt in der Nähe mehrerer Fahrgäste zu sitzen.
  • Sind Sie nachts alleine zu Fuß unterwegs und scheint Ihnen ein Weg riskant, wählen Sie nach Möglichkeit eine andere Strecke, auch wenn es mit einem Umweg verbunden ist. Gut beleuchtete und belebte Straßen sind zubevorzugen. Auf dem Heimweg jemanden mit dem Handy anzurufen kann helfen, wenn Sie ein mulmiges Gefühl haben.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie verfolgt werden, bleiben Sie zum Beispiel vor einer Auslage stehen oder wechseln Sie die Richtung. Bestätigt sich Ihr Verdacht, rufen Sie die Polizei und halten Sie sich in der Zwischenzeit in einem öffentlichen Lokal oder Geschäft auf.


Selbstverteidigung für Golden Girls – für Frauen ab 50 Jahren

Die Frauengesundheitszentren in Salzburg und Kärnten haben vor kurzem für Schlagzeilen gesorgt. Diese bieten erstmals einen maßgeschneiderten Selbstverteidigungskurs für Frauen ab 50 Jahren an.

Da sich diese Generation von Selbstverteidigungskursen in Form von Kampfsportarten nicht angesprochen fühlt, geht es in diesem speziellen Kurs darum, wie ältere Mitmenschen sicherer auftreten und sich in der Not mit Schlüssel oder Spazierstock wehren können. Dieser Kurs basiert eben darauf, keine komplizierten Techniken, sondern vor allem Selbstbewusstsein und Körpersprache entsprechend einzusetzen.

Die besondere Methode „Drehungen“ beinhaltet einfache Schutz-, Abwehr- und Befreiungstechniken ebenso wie Rollenspiele und Konfrontationstechnik. Diese Methoden werden in Folge durch Übungen vertieft. Dadurch erfahren Frauen höheren Alters, dass sie sich auf ihre eigenen Kräfte verlassen können.

Adressen:

Information und Anmeldungen im Frauengesundheitszentrum Kärnten
Tel: 04242 – 53055
E-mail: fgz.sekretariat@fgz-kaernten.at
http://www.fgz-kaernten.at

Frauengesundheitszentrum ISIS, Salzburg, Tel. 0662/44 22 55


Doch bei aller Motivation der Kursleiter, die 50+ Generation zu selbstbewussten, sich sicher fühlenden Personen hinzuleiten, sollte nicht darauf vergessen werden, dass Selbstüberschätzung oder versuchte Fehlangriffe auf den Täter die Gefahr weitaus erhöhen können. Die beste Strategie ist noch immer, der Gefahr aus dem Weg zu gehen.


Autorin: Mag.a Nicole Vorauer
 

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