Krav Maga - Selbstverteidigung der ganz besonderen Art
Krav Maga - Selbstverteidigung der ganz besonderen Art
Dieses bei uns noch nicht so bekannte Selbstverteidigungssystem wurde ursprünglich von der Selbstverteidigungsart der israelischen Polizei abgeleitet und in einzelnen Teilen an den zivilen Bereich angepasst. Durch diese Anpassung an gegenwärtige Erfordernisse entstand Krav Maga, in welchem die israelitischen Sicherheitskräfte bis heute ausgebildet werden.
Doch auch für unsereins ist diese hocheffiziente und praxisorientierte Verteidigungsart interessant, denn dieses Selbstverteidigungssystem dient dazu, möglichst schnell Aggressionen zu bewältigen und auch als eher schwächere Person einen Angriff möglichst unbeschadet zu überstehen. Das Ziel ist hierbei nicht, den Angreifer zu besiegen, sondern das Überleben bei einer Konfrontation mit jeglicher Aggression.

Aus diesem Grund wird bei Krav Maga auf schöne Techniken und artistische Elemente verzichtet, sondern es wird auf die bereits vorhandenen Reflexe aufgebaut. Der Vorteil ist, dass Reflexe nicht extra antrainiert werden müssen und in einer Extremsituation auch immer wieder automatisch abrufbar sind. Diese Reflexe werden durch einfache, aber effiziente Techniken ergänzt, wodurch eine möglichst schnelle Beendigung bei einem Angriff gewährleistet ist.

Ein weiterer Vorteil dieser Selbstverteidigung ist  es, dass sie in kürzester Zeit erlernt werden kann. Neben den hoch effektiven Straßenverteidigungstechniken wird zusätzlich besonderer Wert auf die Verinnerlichung und Umsetzung der Kampfprinzipien gelegt, wodurch eine psychische Situationsschulung erforderlich wird. Krav Maga setzt sich zusammen aus Abwehr-, Box-, Tritt-, Ellenbogen- und Knietechniken, Schock- und Hebeltechniken sowie effektiven Bodenkampftechniken, welche anhand möglichst realitätsnaher Verteidigungssituationen erlernt werden. Zusätzlich wird verbale Situationsbewältigung geschult, da sich viele Situationen auch ohne Gewalt lösen lassen. Hierbei geht es unter anderem auch darum, ebenso Schwäche zeigen zu können, wodurch wiederum Stärke demonstriert wird.

Um Krav Maga zu erlernen, muss man weder sportlich noch besonders kräftig sein, denn schließlich wurde dieses System für Angriffe jeglicher Art entwickelt, damit sich auch Zivilpersonen unabhängig von Alter, Geschlecht und Statur verteidigen können.

Bei dieser Selbstverteidigungsart werden keine besonderen Abläufe eingehalten, die Grundelemente werden höchstens mit dynamischen Zusätzen ausgebaut. In Krav Maga sind eine Vielzahl von Elementen bekannter und unbekannter Kampfsportarten enthalten, wie etwa Aikido, Karate, Judo, Jiu-Jitsu. Sie zeichnet sich vor allem durch folgende Merkmale aus:

-) Vermeidung von Verletzungen
-) Schutz des eigenen Lebens
-) Einbeziehen von natürlichen Reflexen
-) Verkürzte Verteidigungs- und Angriffszeit
-) Nutzung der natürlichen „Waffen“ des Körpers und Konzentration auf Schwachstellen
-) Nutzung von Alltagsgegenständen
-) keine festen Regeln

Der Sinn, der hinter dem Erlernen einer Selbstverteidigungsart steht, ist vor allem die Steigerung von Selbstbewusstsein, da man sich nicht allem wehrlos ausgeliefert fühlt und somit auch die Lebensqualität des Einzelnen erhöht wird. Ebenso werden Personen, welche selbstsicher auftreten, seltener zu Opfern von Gewaltangriffen. Gefahrensituationen können realistischer eingeschätzt werden und auch bei Bedrohung von anderen kann man durch Krav Maga eine sinnvolle Hilfestellung bieten.
In erster Linie geht es darum, die Kenntnis zu gewinnen, Situationen besser einschätzen und sich im Notfall effektiv verteidigen zu können. Zur Erlernung von Krav Maga bieten eine Vielzahl von Schulen in Österreich Seminare und Kurse für alle Altersklassen an.


Autorin: Iris Schiffrer
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