Bogenschießen - von der Jagd zum Trendsport
Bogenschießen - von der Jagd zum Trendsport
Die Jagd mit Pfeil und Bogen zählt zu den ältesten Überlieferungen unserer Welt. Was früher reiner Überlebenskampf war, ist heute zu einer anspruchsvollen Sportart geworden.

Pfeil und Bogen benutzten schon unsere Vorfahren, um sich ihr Essen zu sichern und sich zu verteidigen. Seit damals hat sich an der Technologie des Bogens einiges verändert. Was früher der einfache Langbogen war, ist heute ein hochentwickeltes Schussgerät. Auch der Verwendungszweck hat sich im Laufe der Zeit geändert. Anfangs stand die Jagd und die kämpferische Handlung im Vordergrund, später wurde das Bogenschießen immer häufiger auch als Sportart ausgeübt.

Geschichte des Bogenschießens

Vermutlich wurden Pfeil und Bogen schon in der Altsteinzeit zur Jagd verwendet. Genauere Nachweise, in Form von Fundstücken, sind aus der Zeit vieler Jahrtausende vor Christus vorhanden. Der Bogen war als Jagdinstrument beliebt, da er leicht zu transportieren war und eine gute Waffe für mittlere Distanzen darstellte. Der geräuschlose Abschuss schreckte die Tiere nicht auf, somit war die Trefferquote recht gut. Für den Kampf war der Bogen ebenfalls eine bedeutende Waffe, da Feinde aus größerer Distanz abgewehrt werden konnten. Dies spielte vor allem bei der Verteidigung von Städten und Burgen eine Rolle, wie die meisten von uns es aus Filmen, wie „Herr der Ringe“, kennen.

Aus dem Training zum treffgenauen Bogenschießen hat sich im Laufe der Zeit die reine Sportart entwickelt, bei der es um das exakte Treffen eines Zieles geht. Heute zählt das Bogenschießen zu den Olympischen Sportarten und wird mit einer Reihe von Zubehör ausgeübt. Dieses soll treffsichere Schüsse möglich machen und die Präzision erhöhen, weshalb das Bogenschießen auch als Präzisionssport bezeichnet wird.

Die Sportart Bogenschießen

Das Bogenschießen ist nicht nur eine rein körperliche Sportart, sondern verlangt auch dem Geist sehr viel ab. Konzentration und Ruhe sind von entscheidender Bedeutung für einen gelungenen Schuss. Dazu müssen die Schützen ihren Geist und Körper in Einklang bringen. Das Lager der Bogenschieß-Fans spaltet sich in zwei Teile: die Anhänger des traditionellen Bogenschießens und jene Sportler, die einen sogenannten Compound-Bogen verwenden.

Dieser Compound-Bogen wurde in den 1960ern entwickelt, um den Bogenschießsport auch für schwächere Schützen zu erleichtern. Der Kraftaufwand beim Spannen des Pfeils ist nicht unerheblich, deshalb arbeitet der Compound-Bogen mit einem Flaschenzug. So lässt sich das Gerät leichter spannen, ohne an Reichweite oder Geschwindigkeit einzubüßen. Verfechter des traditionellen Bogensports lehnen dieses „Hilfsmittel“ jedoch ab und verwenden nur herkömmliche Bögen. Während beim Schießen mit den Compound-Bogen eher die Effizienz und Treffgenauigkeit im Vordergrund steht, geht es beim traditionellen Bogenschießen mehr um das Wesen dieser Sportart. Die Koordination von Auge und Hand, Konzentration und Genauigkeit sind wichtige Faktoren.

Bogenformen und Ablauf

Das traditionelle Bogenschießen verwendet zwei Arten von Bögen, die sich in ihrer Form unterscheiden. Der Langbogen erinnert an die alte Bogenart und ist in der Regel etwa so lang wie sein Schütze. Er verfügt über keinerlei Zielvorrichtungen und verlangt seinem Benutzer einiges an Kraft und Konzentration ab. Der sogenannte Recurve-Bogen erhöht durch seine geschwungene Form die Geschwindigkeit des Pfeils. Bei gleichem Kraftaufwand ist so der Pfeil schneller. Recurve-Bögen werden auch mit Stabilisatoren und Zielvorrichtungen verwendet.

Das Recurve-Bogenschießen erfreut sich großer Beliebtheit und wird auch in Wettbewerben ausgetragen. Die Bogenschützen schießen ihre Pfeile auf Zielscheiben mit Ringen ab. Je nach Lage des Ringes gibt es für den Schuss Punkte. Der mittlere, schwarze Kreis erzielt die Punktehöchstzahl. Zusätzlich geht es um das Abfeuern des Pfeils in einer bestimmten Zeit. Diese wird über eine Ampel geregelt und variiert je nach Wettbewerb. Neben dieser Schießart gibt es auch noch das sogenannte Feldbogenschießen, bei dem die Zielscheiben auf einem Gelände verteilt werden. Die Entfernungen zur Scheibe sind unterschiedlich, somit muss der Schütze verschiedenste Distanzen und Abschusswinkel bewältigen.

Ausrüstung

Das Bogenschießen ist eine recht kostspielige Sportart, da der Schütze einige Teile als Ausrüstung benötigt. Wichtiger Bestandteil ist natürlich der Bogen selbst und die gefiederten Pfeile, die in einem Köcher aufbewahrt werden. Je nach Schießart können dann noch Stabilisatoren, Visiere oder Pfeilauflagen notwendig werden. Wichtig ist aber ebenso die Ausrüstung zum Schutz des Körpers, da die Sportart mit viel Kraft und Technik verbunden ist. Die Arme werden mit einem Schutz versehen, damit es bei falscher Bogenhaltung nicht zu Verletzungen kommt. Die Finger der Abschusshand werden ebenfalls geschützt, sowie gegebenenfalls die Brust. Gerade der Vorgang des Abschießens des Pfeils birgt bei falschem Ablauf oder für Anfänger einige Gefahren. Deshalb ist diese Schutzkleidung unerlässlich.

In Österreich ist das Angebot an Vereinen und Sportstätten, die das Bogenschießen anbieten, recht umfangreich. Man findet Vertreter der verschiedenen Bogensportarten in jedem Bundesland. Sehr reizvoll klingt das Ausüben der Sportart in der schönen österreichischen Natur. Auf den folgenden zwei Webseiten finden sie beispielsweise Angebote dafür: www.bogenschiessen.at; www.traditionelles-bogenschiessen.at.

Autorin: Claudia Wrumnig

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