Lateinamerikanische Tänze - Bailar* a la latina
Lateinamerikanische Tänze - bailar* a la latina
Spätestens seit Shakira und Co. haben die lateinamerikanischen Rhythmen auch die letzten Winkel erobert. Die Latin Dance-Kurse boomen. Mit Rumba, Samba und Konsorten lässt sich nicht nur ein wenig Sommerfeeling in die kalte Jahreszeit bringen – die heißen Takte lassen die Hüften kreisen und heizen auf der Tanzfläche richtig ein!
Lateinamerikanische Tänze - bailar* a la latina
Info
*spanisch: tanzen
**spanisch: heiß

Schnell zusammengefasst:
Lateinamerikanische Tänze

Samba kommt aus Brasilien, wo er im 20. Jahrhundert entstanden ist. Er wird im 2/4-Takt zu Samba-Musik getanzt.

Cha Cha Cha ist ein kubanischer Gesellschaftstanz, der den Mambo mit einem schnellen Wechselschritt kombiniert. Er wird im 4/4-Takt zu lateinamerikanischer Musik und Latin Rock getanzt. Unterschieden wird zwischen westlicher und kubanischer Variante.

Rumba ist ein offener Paartanz afrokubanischen Ursprungs. Etwas langsamer als der Cha Cha Cha wird er zu ähnlicher Musik getanzt.

Paso Doble nennt sich ein im 19. Jahrhundert entstandener spanischer Tanz. Zu schneller Marschmusik im 2/4-Takt werden sehr ausdrucksstarke Figuren dargestellt.

Jive kommt aus den USA und weist eine enge
Verwandtschaft mit dem Rock n’ Roll auf. Im 4/4-Takt wird zu Rock- und Popmusik getanzt.

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Was im Tanzjargon kurz Latein heißt, ist eine Zusammenfassung für die Gesellschaftstänze Samba, Rumba, Cha Cha Cha, Jive und Paso Doble. Die Bezeichnung ist verwirrend, denn zwei dieser fünf Tänze kommen gar nicht aus dem lateinamerikanischen Raum: So stammt der Jive aus den USA und der Paso Doble aus Spanien. Die Zusammengehörigkeit liegt viel eher in der tanztechnischen Ähnlichkeit.

Samba do Brasil

Für die berühmten Umzüge während des Karnevals in Rio de Janeiro bereiten sich die brasilianischen Samba-Schulen ein ganzes Jahr lang vor, schließlich müssen die auffälligen, bunten Kostüme genäht und aufwändige Choreographien einstudiert werden. Mit dem Ergebnis, dass jeden Rosenmontag stundenlange, beeindruckende Tanz-Paraden einheimische und touristische Bewunderer anziehen. Mit dem ursprünglichen brasilianischen Samba hat der bei uns getanzte Stil nur noch wenig gemeinsam. Trotzdem: die markanten, schnellen Hüftbewegungen, das Vor- und Rückwärtsbewegen des Beckens macht aus dem Samba nicht nur einen sinnlichen, sondern auch einen sehr lebensbejahenden Tanz mit großem Spaß-Faktor!

Viva Cuba!

Zigarren, Rum, Son und Rumba – und das kubanische Klischee ist perfekt, möchte man meinen. Doch die Rumba ist nicht nur ein echtes, sondern wohl auch das anziehendste Kulturgut dieser mittelamerikanischen Insel, im wahrsten Sinne des Wortes. Aus dem spanischen Fandango-Tanz und der afrikanischen Clave-Figur entwickelt, ist die Rumba eine sehr hüftlastige Bewegung. Nicht umsonst wird sie oft als getanzte Liebeserklärung bezeichnet, kommt ihre Schrittfolge doch sehr einem Anziehen und Abstoßen, einem Vorauswagen und Zurückziehen zwischen zwei Liebenden nahe... Caliente**!!
Kubanischen Ursprungs ist auch der Cha Cha Cha, der noch ein wenig gewagter als die Rumba ist. Der Rhythmus ist schneller, unbeschwerter und lässt sich (zum Leidwesen mancher Tanzschulbesucher) relativ gut mit demjenigen westlicher Hitparaden-Musik vereinbaren. Für echte Kuba-Fans allerdings ein No-Go. Der Cha Cha Cha ist ein stationärer Tanz, was bedeutet, dass die Schrittgrößen mit den Hüftbewegungen übereinstimmen. Auffällig sind der Wechselschritt und die vielen offenen Figuren, bei denen sich die Tanzpartner oft kaum berühren.

Der Tanz mit dem Stier

Oft wird der im 19. Jahrhundert in Spanien entstandene Paso Doble als getanzte Interpretation des Stierkampfes verstanden. Betrachtet man die Charakteristika dieses Tanzes, hält der Vergleich stand, etwa in der Haltung der Tänzer: aufrecht und stolz, mit erhobenem Kopf wird das Gewicht nach Vorne verlagert, die Schultern werden nach hinten unten gezogen, die Ellenbogen liegen sehr weit hinten. Die Schritte sind raumgreifend, ein Körperkontakt zur Dame, die das rote Tuch darstellen soll, findet kaum statt. Getanzt wird der schwierige Paso Doble zu Marschmusik.

Let’s rock!

Einen großen Gegensatz zum stolzen, traditionellen Paso Doble stellt der lockere Jive dar, der auch der Jüngste der fünf Latein-Tänze ist. Als Nachfolger einer afroamerikanischen Rhythmuslinie, zu der neben dem Blues, Swing und Boogie auch der Rock ’ Roll gehört, wird Jive zu sehr anregender Musik getanzt, die einen kaum still sitzen lässt. In einem 4/4-Takt werden die charakteristischen offenen Figuren getanzt, während der Herr wie im Rock ’ Roll mit seiner linken Hand die rechte der Dame fasst.

Lust bekommen? Worauf warten Sie noch? Let’s rock!!

Autorin: Mag.a Anne Wiedlack

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