Mechanismen der Liebe - eine Anleitung
Mechanismen der Liebe - eine Anleitung
Eine Beziehung bedeutet ständige Arbeit, soweit ist man sich einig. Aber was sollten wir tun und was vermeiden? Dirk Revenstorf versucht in seinem Buch darauf Antworten zu geben.
 
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Praxis der Liebe
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Die sieben Regeln für eine glückliche Beziehung sollen eine erste Annäherung sein und den Menschen helfen, der Hilflosigkeit zu entkommen. Dabei ist wichtig, dass diese Regeln nur im Verbund funktionieren, denn ein Bereich greift auf den anderen über.

1. Auf Bewilligungen verzichten: Man soll den Partner lieben, ohne ihn zu vereinnahmen. Das Ziel ist, sich abzugrenzen, ohne den Bezug zum anderen zu verlieren.

2. Die Delegation zurück nehmen: Zwei Menschen vervollständigen sich im besten Fall. Die Gefahr dabei ist jedoch, dass man Dinge an den Anderen abtritt, die diesem zuviel Verantwortung zumuten oder dass man sich mit den eigenen Schwachstellen nicht auseinander setzt.

3. Den Groll erlauben und ihn begrenzen: Keine Angst vor Streit, man kann sich nur so nahe sein, wie man auch wagt, sich voneinander zu entfernen. Aufgestauter Ärger muss ins Freie entlassen werden, um die Liebe nicht zu ersticken.

4. Die Wunden des Anderen schützen: Jeder Mensch hat wunde Punkte, die in einer Beziehung mehr oder weniger offen für den Partner werden. Wichtig ist, auch im Streit nicht in diesen Wunden zu stochern, denn diese Verletzungen können nicht wieder geheilt werden.

5. Der Liebe Raum geben: Die Liebe muss man pflegen, sonst geht sie ein. Damit sie am Leben bleibt, muss man gemeinsam Zeit verbringen und der Liebe so Raum geben.

6. Die Leidenschaft pflegen: Der Alltag ist der Tod der Leidenschaft. In eine lebendige Beziehung muss man Zeit und Mühe investieren. Vor allem die Sexualität lebt von der Leidenschaft, ohne sie wird etwas Wunderschönes zu Routine.

7. Auf den Anderen neugierig bleiben: Wenn wir verliebt sind, sehen wir den Partner durch die rosarote Brille. Oft will man später eine idealisierte Meinung nicht aufgeben, weil es unbequem wäre. Richtig ist aber, den Partner ständig neu zu entdecken, auch wenn uns nicht immer gefällt, was ans Tageslicht kommt.

Diese sieben Grundregeln werden von Dirk Revenstorf jeweils mit einer praktischen Übung versehen, die auch in seinen therapeutischen Sitzungen einsetzt werden. Die Regeln sind deshalb einfach, weil sie auf wenigen menschlichen Grundwerten beruhen: Verantwortung, Echtheit und Wachstum.

Die Liebe ist die Mühe wert

Die Zahl der Singles ist im Steigen, jedoch macht sich auch eine neue Beziehungs- und Bindungssucht bemerkbar. Die junge Generation träumt von einer langfristigen Partnerschaft, in der man sich auf den Anderen verlassen kann. Dabei ist den Menschen durchaus bewusst, dass eine Beziehung viel Arbeit und Zeit benötigt. Gerade die Zeit ist ein Faktor, der dem modernen, gestressten Menschen oft fehlt.

Allerdings ist die Liebe jede Mühe wert, denn ohne sie wäre das Leben sinnlos und grau. Dabei reduziert Dirk Revenstorf die Liebe nicht nur auf Partnerschaften zwischen zwei Menschen, sondern er spricht von der Liebe in unserer Gesellschaft allgemein. Nur wer in einer Partnerschaft lieben kann, ist seiner Meinung nach auch zur Liebe in einer Gesellschaft fähig. Einfach gesagt bedeutet das: Nur wenn man die Liebe im Kleinen leben kann, kann man sie auch im Großen verwirklichen. Und wenn unsere Gesellschaft etwas brauchen kann, dann ist es mehr Liebe zwischen den Menschen aller Länder und Herkünfte.

Autorin: Claudia Wrumnig

 

 
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