Boxen und Ringen - Kampfsportarten mit Tradition
Boxen und Ringen - Kampfsportarten mit Tradition
Boxen und Ringen sind zwei Kampfsportarten mit einer rund 5000 Jahre alten Tradition. Modifikationen und Regeländerungen brachten die heute bekannten Sportarten hervor, die auch bei den Olympischen Spielen ausgetragen werden.
Boxen und Ringen - Kampfsportarten mit Tradition
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Boxen

Wieder einmal sollen es die Ägypter gewesen sein, die zum ersten Mal eine dem Boxen ähnliche Sportart ausübten. Zur Unterhaltung der Zuschauer wurden rund 3000 v. Chr. die ersten Kämpfe ausgetragen, bei denen nur der Kopf getroffen werden durfte. Dieser wurde mit einer Hand geschützt, die andere diente zum Schlagen. 688 v. Chr. wurde die damals Faustkampf genannte Sportart bei den Olympischen Spielen der Antike ausgetragen, in Rom waren die Gladiatorenkämpfe den heutigen Boxkämpfen ähnlich und auch in Indien, China, Korea oder Afrika sollen Faustkämpfe Teil der Kultur gewesen sein.

Im England des 17. und 18. Jahrhunderts sind die Ursprünge des modernen Boxens zu suchen. Der Herzog von Albemarle organisierte 1681 den ersten belegten Boxkampf, wobei noch ohne Handschuhe geboxt wurde (Bare-knuckle-Boxen). Die ersten Regeln gehen auf den Fechter James Figg zurück, die den zu Boden gegangenen Gegner zum ersten Mal schützten. Ein Bekannter des Marquess of Queensberry modifizierte die Regeln rund 100 Jahre später, wonach ab 1892 nur noch mit Handschuhen geboxt wurde. Auch heute noch wird nach jenen Queensberry-Regeln geboxt, jedoch mit vielen Modifikationen.

Beim Boxen wird lediglich mit der geschlossenen Hand geschlagen. Ein gültiger Schlag trifft die Vorderseite des Kopfes, den Hals, den gesamten Oberkörper bis zur imaginären Gürtellinie am Bauchnabel oder die Arme. Schläge unter die Gürtellinie sind nicht erlaubt. Treffer auf Arme und Handschuhe werden nicht als Punkte gewertet. Wichtig ist es zwischen Amateur- und Profiboxen zu unterscheiden. Es gelten verschiedene Regeln, weshalb zu den Olympischen Spielen nur Amateurboxer zugelassen sind. Sie boxen drei Runden mit Pausen von einer Minute, werden nicht nur nach Gewicht sondern auch nach Alter unterschieden, tragen einen Kopfschutz und ein ärmelloses T-Shirt, das sich farblich von der Hose unterscheiden muss, damit die Gürtellinie erkennbar bleibt. Es gewinnt der- bzw. diejenige, der/die von den Punkterichtern mehr Treffer zugesprochen bekommt. Ab 2012 werden auch Boxerinnen bei den Olympischen Spielen zugelassen sein.


Ringen

Auch in Bezug auf Ringen liest man von den ersten Kämpfen in China und Ägypten um rund 3000 v. Chr., wobei der bei uns bekannte Ringkampf eher auf den in der griechischen Kultur üblichen Stil zurückgeht. Die griechischen Jungen wurden in Turnhallen erzogen und mussten zum Eintritt die Ringschule (Palästra) schon hinter sich gebracht haben. Ringen wurde damals nackt ausgeführt und galt als allumfassende Bildung, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist ausbildet. Bei den Olympischen Spielen der Antike war Ringen im Fünfkampf und als Einzeldisziplin vertreten.

Ringen ist auch bei den Olympischen Spielen der Neuzeit vertreten, Frauen dürfen allerdings erst seit 2004 antreten und dies nur im Freistil, bei dem der ganze Körper als Angriffsfläche dient. Der zweite Stil Griechisch-Römisch – kurz Greco genannt – bleibt den Frauen vorenthalten. Dabei gilt nur der Oberkörper bis zur Gürtellinie als Angriffsfläche. Beim Ringen geht es prinzipiell darum, den/die GegnerIn aus dem Stand auf den Boden und beide Schultern auf die Matte zu bringen. Erlaubt sind Würfe, Schleudern und Hebel, alle anderen Schläge oder Stöße sind verboten. SiegerIn ist am Ende jeneR Kämpfende, der den/die GegnerIn mit den Schultern auf den Boden gebracht hat. Ist dies nicht passiert, zählen die während des Kampfes gesammelten Punkte. Entscheidende Instanz ist ein Kampfrichter oder ein Kampfgericht aus drei Wertungsrichtern. Seit 2005 wird beim Einzelkampf in drei, beim Mannschaftskampf in fünf Runden zu je zwei Minuten gerungen. Wer als ersteR zwei respektive drei Kämpfe gewonnen hat gewinnt den Kampf. Der Schultersieg beendet auch hier den Kampf vor Ablauf der vorgeschriebenen Runden.

 

 

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt

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