Koreanische Kampfkunst - Von Hapkido bis Taekwondo
Koreanische Kampfkunst - Von Hapkido bis Taekwondo
„Mudo“, Weg des Kampfes, lautet der koreanische Überbegriff für die landestypische Kampfkunst. Dazu zählen neben dem weltbekannten Taekwondo, das dem Karate ähnelt, zum Beispiel auch Hapkido und Kumdo.
Koreanische Kampfkunst - Von Hapkido bis Taekwondo
Mehr zum Thema
» Hapkido - defensive Selbstverteidigung
» Fechten - ein diffiziler Sport
» Tai Chi - der Fight fürs Wohlbefinden
» Tae Boxing - das Training mit dem gewissen Kick!
» Budo - Kampf mit Körper und Geist

Im „Mudo“ geht es wie im japanischen „Budo“ darum, Wege zu bestreiten, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist stärken. Im Kampf soll sich eine bestimmte Geisteshaltung widerspiegeln, die Würde und Respekt erkennen lässt. Im „Mudo“ werden daher neben Angriffs- und Verteidigungstechniken immer auch Verhaltensregeln gelehrt, die im Alltag nützlich sind.

Taekwondo
Die Wurzeln des Taekwondo liegen in der altkoreanischen Kampfsportart Taekkyeon. Taekkyeon wurde einst mit dem Schwert gekämpft, verlor allmählich aber an Beliebtheit, da sich konfuzianische Ansichten ausbreiteten. Die Macht des Militärs schwand und das Führen des Schwerts wurde von da an als eher niedere Beschäftigung betrachtet. Taekwondo zielt darauf ab, Körper und Geist auf einer höheren Ebene aufeinander abzustimmen. Dazu werden Kampftechniken und Verhaltensregeln gelernt. Auf physischer Ebene soll das Training zu Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Koordinationsvermögen und Konzentration führen. Auch die Kontrolle der Atmung ist im Kampf wesentlich. Auf der Ebene der Persönlichkeit wird der Kämpfer dazu angeregt, seine eigenen Grenzen auszuloten und zu erkennen. Er soll zum einen Selbstsicherheit erlangen, zum anderen aber auch Bescheidenheit zeigen und anderen Menschen mit Achtung begegnen. Aspekte wie diese kehren in allen Kampfsportarten wieder, die zum „Budo“ oder „Mudo“ gezählt werden. Im Vergleich zu anderen asiatischen Kampfsportarten spielt der Wettkampf beim Taekwondo jedoch eine größere Rolle: Taekwondo hat sich auch als olympische Disziplin einen Namen gemacht.

Nachdem Korea über mehrere Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts Teil des japanischen Kaiserreichs war, steht der koreanische Kampfsport dem japanischen relativ nahe. Die Ähnlichkeit von Taekwondo und Karate ist beispielsweise kaum zu übersehen. Unterschiede gibt es dennoch. Im Karate wird häufiger mit den Händen oder Armen geschlagen, während Taekwondo zu einem höheren Prozentsatz Beinarbeit bedeutet, die gelegentlich auch aus der Luft erfolgt.

Hapkido
Für Hapkido-Kämpfer steht es weniger im Vordergrund, sich im Wettkampf mit anderen messen zu können. Hapkido ist eine Kampfsportart, die sich ganz der Selbstverteidigung verschreibt. Erlernt werden primär Abwehrtechniken. Die Bezeichnung „Hapkido“ vereint drei zentrale Begriffe: „Hap“ (zusammen) als Harmonie von Körper und Geist, das „Ki“ als Lebens- und Körperenergie und „Do“, den Weg des Lebens oder Lernens. Der Kampf geht außerdem von drei Grundprinzipien aus, dem Prinzip des Kreises, des Flusses und der Einwirkung. Im Hapkido sollen alle Bewegungen so rund sein, als bewegte sich der Kämpfer im Inneren einer Kugel. Das zweite Prinzip besagt, dass der Kämpfer so einfühlsam auf seinen Gegner reagieren muss wie ein Fluss, der sich der Landschaft anpasst. Wie der Fluss, der im Moment der Stauung eine gewaltige Kraft entwickelt, soll auch der Kämpfer im entscheidenden Moment seine Technik anwenden und sein angestautes „Ki“ in den Gegner fließen lassen. Das Prinzip der Einwirkung fordert vom Kämpfer schließlich, dass er den anderen durch kleinste Bewegungen zu reflexartigen Gegenbewegungen bringt, die er in der Folge ausnutzen kann.

Kumdo

Kumdo ist ein koreanischer Schwertkampfsport. Beim Kumdo bestehen heute wenig Zweifel darüber, dass die Sportart vom japanischen „Kendo“ abstammt. Die Begriffe für die verwendeten Techniken und die Farbe der Anzüge unterscheiden sich, die Trefferflächen sind jedoch dieselben: Stirn, Bauchflanken, Handgelenke und Hals. Zum Schutz vor Verletzungen wird im Kampf eine Rüstung getragen. Kumdo-Kämpfer nehmen auch an Kendo-Wettbewerben teil.


Autorin: Mag.a Angelika Stallhofer

 

Kommentare