Fallschirmspringen - Erlebe den freien Fall
Fallschirmspringen - Erlebe den freien Fall
Aus einigen Tausend Höhenmetern aus einem Flugzeug zu springen und den freien Fall zu erleben, stellt schon eine besondere Herausforderung dar: All jenen, die Fallschirmspringen wagen wollen, bietet die AFF-Schulungsmethode einen schnellen Einstieg.
Fallschirmspringen - Erlebe den freien Fall
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Der Begriff Fallschirmspringen bezeichnet Absprung, anschließenden Fall beziehungsweise Freifall und Landung einer Person unter Benutzung eines Fallschirms aus einer Höhe, aus der das Auftreffen am Boden ohne Fallschirm Verletzung oder Tod zur Folge hätte. Der Fallschirm wird benötigt, um eine verträgliche Sinkgeschwindigkeit zum Zeitpunkt der Landung zu erreichen. Die Verzögerungswirkung kann entweder – beim automatischen Fallschirmsprung – unmittelbar beim Absprung einsetzen oder aber erst zu einem späteren Zeitpunkt, was beim Freifallsprung zutrifft. Erforderlich ist dabei eine gewisse Mindesthöhe für den Öffnungsvorgang des Fallschirms, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten. Für das sportliche Fallschirmspringen, im Gegensatz zur Anwendung im Rahmen militärischer Aktionen oder zur Rettung der Besatzung von Luftfahrzeugen, wird oftmals auch der englische Begriff Skydiving benutzt. Häufig dient der Fallschirm dabei nur zur verletzungsfreien Landung, während die sportliche Herausforderung im noch freien, ungebremsten Fall vor Öffnung des Fallschirms liegt, wo der Springer Figuren, Drehungen und Salti absolviert.


Sicherheit wird großgeschrieben

Wesentliche Sicherheitseinrichtungen sorgen für die Gewährleistung der Sicherheit bei jedem Sprung und sind Bedingung, um die Zulassung für einen Fallschirm zu bekommen: So ist jeder Sportfallschirm mit einem Reserveschirm, der bei defektem Hauptschirm benutzt wird, und mit einem Öffnungsautomat am Gurtzeug ausgestattet. Beim Öffnungsgurt handelt es sich um ein elektronisches Gerät, das Fallrate und Höhe misst und bei zu hoher Geschwindigkeit unter einer bestimmten Höhe den Reserveschirm automatisch öffnet. Auch die sogenannte Reserve Static Line (RSL) dient der automatischen Öffnung des Reserveschirms. Sie verbindet einen Haupttragegurt des Hauptschirms mit der Öffnungsleine für den Reservefallschirm. Bei Abtrennen des Hauptschirms wird der Reserveschirmcontainer mithilfe der RSL automatisch geöffnet, weshalb sie sehr nützlich sein kann. Wichtiges Utensil für Fallschirmspringer ist außerdem der Höhenmesser, der meist am Handrücken oder an der Brust getragen wird. In speziellen Fallschirmsprung-Disziplinen finden auch Höhenmesser Verwendung, die seitlich an den Brustgurten befestigt sind. Eine weitere wesentliche Schutzfunktion haben Hartschalenhelme, die zumindest für Sprungschüler vorgeschrieben sind und vor allem auch bei Gruppensprüngen und harten Landungen vor Kopfverletzungen schützen sollen. Da die Helme die Bewegungsfreiheit einschränken und als unangenehm empfunden werden, ziehen lizenzierte Springer oftmals Lederkappen vor, die jedoch keinen vergleichbaren Schutz bieten. Integralhelme mit Vollvisier wiederum bieten neben ihrer Schutzfunktion eine Reduktion der Windgeräusche und Platz für optische und akustische Höhenwarner. Wichtig ist gerade für Anfänger auch das Beachten der Wetter- und Windbedingungen, um einen sicheren Sprung zu erleben.


Von Leonardo da Vinci bis Speedskydiving

Lange bevor der Ungar Fauste Veranzio 1617 den ersten dokumentierten Fallschirmsprung wagte, skizzierte Leonardo da Vinci einen Fallschirm auf Papier: Seine Zeichnung von 1495 zeigt einen Fallschirm, der Ende des 20. Jahrhunderts von Engländern nachgebaut und getestet wurde – und funktioniert hat. Im Laufe der Geschichte findet man noch zahlreiche Vorreiter des heutigen Fallschirmspringens, das sich mittlerweile in unterschiedlichste Disziplinen aufteilt: Von klassischeren Disziplinen wie dem Zielspringen und Stilspringen über Formations-Springen bis hin zum Speedskydiving. Während beim Zielspringen ein vorgegebener Zielpunkt möglichst präzise zu treffen versucht wird, absolviert der Springer beim Stilspringen, auch Figurenspringen genannt, im freien Fall vorher festgelegte Drehungen und Salti. Bei den Formations-Varianten werden gemeinsam mit anderen Springern Formationen ausgeführt, die ebenfalls vorher festgelegt werden und von zwei bis zu mehrere hundert Springer umfassen. Beim Speedskydiving kommt es dem Springer darauf an, im freien Fall eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen. Gefahr droht geübten Springern mit der richtigen Ausrüstung dabei keine besonders hohe und es gibt sehr selten Verunglückte. Das Springen birgt hauptsächlich Risiken in Bezug auf Schirmprobleme: Tödliche Gefahr droht beispielsweise, wenn Haupt- und Reserveschirm zusammen geöffnet werden, da sich diese verfangen können und folglich beide nicht mehr tragen. Ein weiterer Risikofaktor entsteht, wenn erfahrene Springer auf der Suche nach dem Kick mit immer kleiner werdenden Schirmen springen. Setzen sie die zur Landung mit kleinen Schirmen erforderliche Drehung zu spät an oder kollabiert der Schirm, folgt ein Aufschlag am Boden mit zu hoher Geschwindigkeit. Oft können einige kleine Fehler fatale Folgen haben, weshalb neben der erforderlichen Sicherheitsausrüstung eine gute Springer-Ausbildung wichtig ist, bevor man den ersten Sprung wagt.

Rasche Ausbildung

Die Ausbildung zum Fallschirmspringer erfolgt häufig nach der modernen AFF-Methode, die in den USA entwickelt wurde, als modernste und sicherste Methode gilt und weltweit anerkannt ist. AFF steht für Accelerated Freefall (dt. beschleunigter Freifall), die Ausbildungsmethode ist in sieben Levels gegliedert, wobei in jedem Level ein bestimmtes Lernziel erreicht werden muss, um ins nächste aufzusteigen. Nach einem ausführlichen, meist zweitägigen Theorieprogramm inklusive praktischer Übungen geht es bereits mit dem Springen aus 4000 Metern Höhe los – natürlich noch in Begleitung eines Lehrers. Je nach individueller Lerngeschwindigkeit kann der Schüler bereits nach einigen Ausbildungs-Tagen den ersten Sprung alleine absolvieren. Die Ausbildung kann jeder beginnen, der sich zutraut, aus einem Flugzeug in luftiger Höhe zu springen und volljährig ist bzw. die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten mitbringt. Nach der erfolgreich abgelegten theoretischen und praktischen Prüfung darf dem Fallschirmspringen eigenständig auf jedem Sprungplatz nachgegangen werden.

 

Locations und Preise

Nicht ausgebildete Personen können sich im Tandem-Sprung einmal dem Feeling des freien Falls stellen. Der Preis beläuft sich dabei auf etwa 200 Euro:

www.fallschirmspringer.at
www.fallschirmspringen.at
www.paraclub.at
www.fscimpact.at
www.skydive-tirol.com


Autorin: Marlies Weissinger


 

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